Na, kannst du die Begriffe Balance und Vereinbarkeit noch hören? 😉 Sie sind leider so aktuell wie nie. Mangelt es dir an Balance im Mama Alltag oder soll ich eher sagen im Mama-Familien-Haushalt-Work-Alltag?
Ich denke eins ist klar: für viele Mamas ist die Vereinbarkeit von Job und Familie, also die Work-Life-Balance zwar eine Herausforderung, aber die größte Schwierigkeit ist ganz klar die Balance von Job, Familie und Zeit für sich selbst zu finden.
Geht es dir auch manchmal so: Du bist erschöpft, müde, überfordert und am Ende des Tages von all den vielen Aufgaben und Rollen so erledigt, dass du am liebsten direkt mit den Kindern ins Bett verschwinden möchtest? Viel wichtiger ist dir aber dein kleines bisschen Me-Time nach der Fremdbestimmung den ganzen Tag. Denn jetzt ist deine Zeit. Also quälst du dich aufs Sofa und hältst dich wach, während du durch Social Media scrollst oder irgendeine stumpfsinnige Serie schaust? Vielleicht kämpfst du auch noch mit dem unerledigten Haushalt -doch keine Entspannung.
Dein größter Wunsch ist es einmal ausgeruht Zeit für dich zu verbringen ohne an deine Gedanken mit deinen vielen Verpflichtungen zu belasten. Du kannst dich nicht einmal mehr daran erinnern, wann du das letzte Mal etwas nur für dich getan hast. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, dass du als Mutter kein eigenes Leben mehr hast.
Wenn das der Fall ist, dann fehlt dir eindeutig die Balance im Mama Alltag. Das kannst du ändern. In meinem Artikel möchte ich meine besten Tipps für mehr Balance und Metime schenken.
So war es bei mir
Als mein Sohn noch kleiner war ging es mir selbst genauso. Der Mama Alltag mit Baby war eine große Herausforderung, vor allem, da mein Sohn ein sehr nähe bedürftiges Baby war. Ich wollte die perfekte Mutter und Hausfrau sein (und dann gab es ja noch den Job nach 12 Monaten) und habe darüber mich selbst fast komplett vergessen.
Ich wollte Anerkennung für das, was ich leistete und Wertschätzung, doch eins habe ich dabei nicht beachtet:
Wenn du dich selbst nicht genug wertschätzt und dich an die erste Stelle setzt, dann macht es kein anderer. Wenn du keine Grenzen für dich setzt, dann wirst du weder gesehen noch respektiert und du und deine Bedürfnisse werden übergangen.
Doch irgendwann bin ich aufgewacht und habe mich gefragt, was ich da eigentlich tue? Warum der falsche Perfektionismus in allen Bereichen? Ist alles andere wichtiger als ich selbst? Was bringt es mir, mich selbst aufzureiben, wenn ich doch weder Anerkennung noch ein Dankeschön dafür bekomme?
Und ich habe Stück für Stück begonnen, mich mit mir selbst zu beschäftigen und dafür zu sorgen, dass ich eine gesunde Balance in meinen Alltag wieder herstelle.
Hier erfährst du mehr über mich: ÜBER MICH
Aber was bedeutet das eigentlich, Balance?
Balance bedeutet ein Gleichgewicht, also von allem genauso viel:
Zeit für dich, Zeit für die Familie, Zeit für den Job, Zeit für den Haushalt, Hobbies usw.
Wir können kurzzeitig mit Extremen leben, also z.B. den Fokus nur auf ein paar Lebensbereiche setzen, langfristig macht uns das jedoch unglücklich. Unser Ziel sollte immer sein, unser leben in Balance zu halten.
Bestimmst bist du schon sehr neugierig und möchtest unbedingt wissen, wie ich das schaffe und ich möchte dich nicht länger auf die Folter spannen.
Hier kommen meine Tipps für deine Balance im Mama-Alltag:
1. Setze dich selbst an die erste Stelle
Sorge zuerst für dich und deine Bedürfnissen, denn langfristig kannst du nur so ein erfülltes Leben führen. Bestimmt kennst du die Sicherheitsanweisung im Flugzeug: Ziehe dir zuerst die Sauerstoffmaske an und hilf dann anderen.
Genauso solltest du es auch im Alltag halten. Wenn du lange alle anderen an die erste Stelle gesetzt hast, dann wird dir das vielleicht schwer fallen. Vielleicht denkst du auch als Mama hast du das nicht verdient oder es ist deine Aufgabe, dich aufzuopfern. Wenn das der Fall ist, helfen dir die folgenden Fragen vielleicht:
Was sind deine Ziele in den einzelnen Lebensbereichen?
Wieviel Zeit möchtest du für dich alleine verbringen?
Was hast du vernachlässigt und möchtest es wieder mehr in den Fokus rücken? Gibt es z.B. Hobbies, welchen du wieder nachgehen möchtest?
Ich empfehle dir feste Termine in deinen Kalender einzutragen. Wie wäre es beispielsweise mit einem freien Abend pro Woche, an welchem du dich mit deinen Freundinnen triffst und dein Mann oder Babysitter die Kinder übernimmt? Oder du stehst etwas früher auf, als der Rest der Familie, um ungestörte Zeit nur für dich zu nutzen? Sei kreativ. Bestimmt gibt es Möglichkeiten, dir Zeit für dich zu verschaffen.
2. Lerne zu priorisieren
Das Leben als Working-Mom kann uns ganz schön herausfordern, besonders, wenn zusätzlich noch der gesamte Haushalt und der Mental-Load auf uns lasten. Es gibt soviel zu organisieren und abzuarbeiten. Ganz schön schwer da die richtigen Dinge zu wählen.
Glaub mir, ich weiß genau wie es dir geht. Ich möchte nicht zu sehr in’s Detail gehen, aber wenn ich mich nicht darum kümmere, dass die Dinge laufen, wie sie laufen sollen, beispielsweise im Haushalt, macht es keiner. Zeit für mich ist mir jedoch wichtig und deshalb habe ich dem Perfektionismus abgeschworen, denn lass dir eins gesagt sein.
In der heutigen Zeit ist es für uns sowieso unmöglich alles zu schaffen, was wir gerne schaffen würden. Das liegt schlichtweg daran, dass wir in einem Zeitalter der Extreme leben und durch die Digitalisierung und dem immer schneller werdenden Leben ausgesetzt sind.
Prioritäten setzen als Mama
Geht das überhaupt? Durch die hohe Fremdbestimmung ist es nicht ganz leicht, es geht jedoch. Wie du als Mama am besten priorisierst erfährst du in meinem nächsten Artikel.
Hier findest du ein paar Zeitmanagement Methoden, die mir generell helfen.
3. Lerne Grenzen zu setzen
Fällt es dir schwer deine verschiedenen Lebensbereiche abzugrenzen? Kannst du Quality Zeit mit deinem Kind (deinen Kindern) genießen und ihnen zeitweise ungeteilte Aufmerksamkeit geben oder hast du ständig die Arbeit oder den Haushalt im Hinterkopf und vielleicht sogar das Handy in der Hand?
Wie sieht es aus, wenn du Zeit für dich geplant hast, du aber dann noch schnell etwas für deinen Mann einkaufen gehen musst? Oder du willst eigentlich kochen, stehst aber mit dem Laptop in der Küche, weil du unbedingt noch etwas für die Arbeit fertig machen musst.
Ich möchte dir einen Tipp geben: Halte dich an deine Pläne und denke an Punkt 2 Priorisieren. Wenn du immer versuchst, alles auf einmal geregelt zu bekommen, dann wirst du keinem deiner Lebensbereiche gerecht und fühlst dich immer mehr hehezt.
Wenn ich weiß, dass ich noch einige Dinge erledigen muss, dann lasse mir hier gerne eine Timer von Alexa stellen z.B. für eine Stunde fokussiertes Spielen mit meinem Sohn (ohne Handy oder sonstige Ablenkungen). Ich kommuniziere dies auch ganz klar: „Jetzt spielen wir eine Stunde was du willst, danach benötige ich 30 Minuten, um dies oder das fertig machen“. Das klappt bei uns sehr gut, vor allem, da mein Sohn sich so gesehen und ernst genommen fühlt mit seinen Bedürfnissen.
4. Lass dir helfen
Dieser Punkt ist extrem wichtig, aber auch ein Punkt, der vielen sehr schwer fällt. Denn wir wollen doch den Eindruck vermitteln, dass wir alles schaffen können, das wir perfekt organisiert sind und keine Hilfe brauchen. Das ist schlichtweg falsch. Heute möchte ich dir ganz klar sagen: „du musst nicht alles alleine schaffen“. Du darfst Hilfe annehmen und bist dadurch nicht weniger wert oder weniger kompetent. Bestenfalls gewinnst du dadurch Zeit. Zeit die du für dich nutzen kannst.
Es ist schlichtweg unmöglich Familie, Haushalt & Beruf komplett alleine zu managen. Früher waren die Frauen zu Hause „nur“ für Familie & Haushalt zuständig, jetzt sind wir es meistens immer noch, jedoch haben wir eine neue Komponente dazu bekommen, den Job.
Wie wäre es beispielsweise, wenn du dir Unterstützung im Haushalt suchst? Es muss ja nicht jede Woche sein, wenn es finanziell nicht drin ist. Auch dein Mann (wenn vorhanden) und deine Kinder können verschiedene Aufgaben übernehmen. Wenn das deinen Ansprüchen nicht genügt, dann hol die externe Hilfe. Oder organisiere die Bringdienst für deine Kinder mit anderen Eltern. Ihr könnte ich alle abwechseln und so ist jeder seltener an der Reihe.
5. Trau dich „Nein“ zu sagen
Ein „Nein“ zu anderen ist immer ein „Ja“ zu dir und ein sehr wichtiger Aspekt für mehr Balance in deinem Leben.
Vielleicht geht es dir wie mir: Ich sage ungern „Nein“ da ich Angst habe andere damit zu verletzten, bzw. es oft als persönliches Versagen empfinde, wenn ich den Erwartungen anderer nicht gerecht werden. Das ist etwas woran ich gerade arbeite.
Wenn das so ist, dann versuche doch einmal ein „abgeschwächtes Nein“ indem du direkt vorschlägst, wie die Person anderweitig Hilfe bekommt, also biete eine Alternativlösung an oder schlage eine Zeit vor, die dir passen würde. Vielleicht hat sich die Angelegenheit bis dahin ja schon erledigt.
6. Wenn die Kinder schlafen ist deine Zeit
Früher habe ich dazu tendiert, die Abende für verschiedene Tätigkeiten im Haushalt zu nutzen, die ich am Tag nicht geschafft habe. Als ich mich jedoch für die nebenberufliche Selbstständigkeit entschied, habe ich mir ganz bewusst meine Abende dafür geblockt. Das ist meine Zeit und die möchte ich für mich verbringen.
Natürlich ist es in Ordnung, wenn du noch einige Sachen erledigst, die dir wichtig sind. Wenn dein Problem jedoch ist, dass du nicht genug Zeit für dich hast, dann solltest du damit anfangen dir ein paar Abende in der Woche wirklich nur für dich zu blocken.
Ich räume beispielsweise die Küche bereits direkt nach dem Abendessen auf, während mein Sohn noch kurz spielt oder sich alleine umzieht (tagsesformabhängig)
Eine Zeit lang habe ich mir den Freitagvormittag für den kompletten Haushalt geblockt (dies ist meine freier Tag von der Festanstellung). Irgendwann habe ich mir jedoch die Frage gestellt, mit welchem Bewusstsein ich meinen Sohn aufwachsen lassen möchte und eins ist mir dabei klar geworden. Ich möchte nicht, dass er den Eindruck bekommt, der Haushalt macht sich komplett alleine. Deshalb beziehe ich ihn bei vielen Tätigkeiten mit ein. Wenn er nicht helfen möchte, geht er spielen weiß jedoch ganz genau, dass ich dafür sorge, dass unser zu Hause schön bleibt.
Fazit: Balance im Mama Alltag beginnt bei dir
So, das waren meine wichtigsten Tipps für dich. Die Liste lässt sich natürlich noch um einiges verlängern.
Ich hoffe, dir ist eins klar geworden. Balance im Mama Alltag beginnt vor allem bei dir. Du musst es wollen und aktiv etwas dafür tun – vor allem an deiner Einstellung arbeiten. Wenn ich es kann, kannst du es auch.
Seitdem ich mich konsequent an die Tipps, man könnte sie auch Grundsätze nennen, halte, fühle ich mich viel ausgeglichener und besonders wichtig: Ich habe endlich genug Zeit für mich.
Trotz meiner verschiedenen Rollen & Jobs fühle ich mich absolut null gestresst. Im Gegenteil, ich bin erfüllt von dem, was ich tue und genau das wünsche ich mir auch für dich denn wir Mamas leisten so viel und tendieren dazu uns selbst hintenanzustellen.